Schulchronik von Gerstedt

(Seite 6)

Wurde 1932 der Beschluss gefaßt, den Acker in Größe von 60 ar der Kirche unentgeltlich zu übereignen. Trotz meiner gegenteiligen Stellungnahme und der Klarlegung der Gemeinde, die einen solchen Beschluß sprechen, war die größte Zahl der Abstimmungsberechtigten – außer mir waren nur noch 2 dagegen – für eine Übereignung. Meines energischen Widerstandest war es zu verdanken, daß nicht auch das Schulhaus verschenkt wurde.          

Die Lage mit dem Besitzverhältnis des „Schul“ackers ist also heute so, daß ca. 60 a der Kirche und nur ein schmaler Streifen, der als west-östlich verlaufender Weg an der Scheune entlang führt, zur Schule gehört.1943 wurde das Besitzverhältnis katasteramtlich festgelegt. Ich konnte zu der Zeit 1) nicht die Regierung verstehen, die diese Forderung an die Gemeinden stellte 2) nicht die Gemeindemitglieder, die dem Beschluß zustimmten mit der vagen Begründung, es „seien doch immer dieselben Leute, denen der Acker gehört, da doch politische und kirchliche Gemeinde eins seien.“

Nun wieder zurück zu rein schulischen Angelegenheiten! In den Jahren 1855/56 wurde das jetzige Schulhaus gebaut auf derselben Stelle, wo früher das alte gestanden hatte. Das erste soll nur ein kleiner Bau, der infolge seiner ganz kleinen Räume nur als Lehrerwohnung gedient hat, gewesen sein.

Die Lehrer waren bis zum Bau des neuen Schulhauses Reihelehrer, sie gingen also zum Schule halten und Essen zur Reihe bei den einzelnen Bauern. Der Lehrer Pollehn ist bis zu seiner 1873 erfolgten Verheiratung was Essen anbetrifft zur Reihe gegangen. Gerstedts Lehrerstelle ist also eine Reihelehrerstelle ungefähr 50 Jahre lang gewesen. Die Bezahlung des Schulhalters erfolgte in der Weise, daß für jedes Kind 1 Thaler Schulgeld

Author: Arne

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

18 − 8 =